KW 36: Der Pupser aus der Rigaer, Razzia im Yaam, Antänzer hat ausgetanzt

Liebe Leser, in der Rigaer Straße rumort es. Vergange Woche mussten verschiedene Gegenstände, Wasserkocher, Boxen, etc. gesprengt werden. Sie waren mit Hakenkreuzen und Schriftzügen wie „töhdlich“ oder „Forsicht“ verziert. Verdächtig! Vorsätzlich missachtete Rechtschreibung gehört ins Internet. Auch rumorte es im Darm des Christopher S. der in ebendieser Straße vor zwei Jahren eine Polizistin angepupst hatte. Diese Un­flä­tig­keit sollte ihn 900 Euro Strafe kosten. Das sah er nicht so, auch nicht die Richterin, die den Widerspruch zu beurteilen hatte. Wir finden: gepupst wird nicht in Richtung einer Dame, auch wenn sie Polizistin ist! In Richtung eines Herren bitte auch nicht. Viel Spaß beim Lesen!

\ FRIEDRICHSHAIN KREUZBERG AKTUELL /

Razzia im Nachtclub „Yaam“. „Gestern Abend fand im YAAM eine polizeiliche Durchsuchung statt, bei der erhebliche Mengen an Cannabis, sowie andere illegale Substanzen gefunden wurden. Offenbar wurde das Aussengelände des Clubs von einem Dealer widerrechtlich als Drogen-Depot genutzt.“ schreibt die „Clubcommission Berlin“ auf ihrer Facebook-Seite. Die Clubbesitzer wehren sich demnach schon seit längere Zeit gegen den Missbrauch ihres Geländes durch Dealer vom Görlitzer Park. Auch mit der Polizei wird seit einiger Zeit kooperiert. „Offenbar ist es nicht gelungen, das Problem vollständig in den Griff zu bekommen.“ facebook.com/clubcommission

Der Pupser aus der Rigaer Straße. Ob er ein Anarchist ist, wurde nicht bekannt. Jedenfalls erlaubte sich ein Christopher S., ein Mann „aus dem linken Spektrum“, im Jahr 2016 einen unerhörten Streich: Er Pupste im Beisein einer Polizistin. Zwei mal. Der Gruppenleiter zeigte den mann an, S. sollte 900 Euro Strafe zahlen. Dagegen legte er Widerspruch ein. Erfolgreich, denn die Richterin stellte das Verfahren am Dienstag nach wenigen Minuten ein. Alles heiße Luft. taz.de

Grüne im Stress: Canan Bayram im Alleingang. In einem Brief an die Bürger fordert die Grüne Wahlkreiskandidatin von Friedrichshain-Kreuzberg das Wahlvolk auf,  ihr die Erststimme zugeben. „Dadurch bin ich unabhängig und kann mehr für die Menschen tun.“ Klingt wie eine Distanzierung von der Bundespartei durch die links stehende Politikerin, finden führende Grüne aus Bund und Land. In einem internen Mailverkehr wettert  Ex-Fraktionschef Volker Ratzmann gegen Bayram: „Die ist echt nicht wählbar.“ Gemeinsamer Wahlkampf sieht tatsächlich anders aus. tagesspiegel.de

Hakenkreuze und fehlerhafte Rechtschreibung: „Verdächtiger Gegenstand“ in der Rigaer Straße gesprengt. Wie die Polizei per Twitter mitteilte, wurde am vergangenen Freitag eine Sprengung in die Wege geletiet, weil nicht zu erkennen war, worum es sich bei den Gegenständen handelte, die an einen Laternenpfahl gebunden in der Rigaer Straße gefunden wurden. Es stellte sich heraus: Alles harmlos. morgenpost.de
Vorakaufsrecht ausgeübt. Der Bezirk ist weiterhin bemüht, Wohnraum vor Investoren zu schützen. Zuletzt verkündete das Bezirksamt: „111 Wohnungen“ gesichert! Gekauft wurden “ ein Haus in der Ebelingstr. 16 im Ortsteil Friedrichshain und ein Haus in der Heimstr. 17 im Ortsteil Kreuzberg“. berlin.de
DIE PARTEI am Ostkreuz. „Künstlerisch gelungen“ sei das Graffitti, das UNbekannte an einen S-bahn-Waggong hinterlassen haben. „DIE PARTEI“ steht dort im Schriftzug der Partei, mit dem Zusatz: „Nächste Station Bundestag“. facebook.com/DiePARTEIBerlin

 

„Kunst und Kritik“. Nach Angaben der Polizei war dies die Äußerung eines 47-Jährigen Malers, der in der Nacht auf Dienstag dabei beobachtet wurde, wie er mindestens zehn Wahl-Großplakate mit Farbe umgestaltet hatte. Es ermittelt nun der Staatsschutz gegen den Mann. Vielleicht formuliert er in der Zeit bis zu seinem Prozess eine fundiertere Verteidigungsstrategie. berlin.de/polizei

Antänzer festgenommen. Die Masche wird alt, niemand ässt sich mehr antanzen. Liebe Taschendiebe, bitte denkt euch etwas Neues aus. In der Nacht auf Donnerstag wurde ein 25-Jähriger Dieb festgenommen, nachdem er in der Falckensteinstraße einen 28-Jährigen umarmt und ihm dabei das Portemonnaie aus der Gesäßtasche gezogen hatte. Das Opfer bemerkte den Diebstahl, hielt den vermeintlich Nähesuchenden am Arm fest. Dieser wehrte sich mit Faustschlägen. Eine zufällig vorbeifahrende Streife mischte mit und nahm den Tänzer fest. berlin.de

Radwege den Radfahrern. Das Bezirksamt „hat sich vorgenommen“, Radwege im Bezirk konsequent von Falschparkern zu befreien. In diesem Jahr kam es bislang zu 60 Umsetzungen von verkehrswidrig geparkten Fahrzeugen. Wir können uns gut vorstellen, dass es in den letzten neun Monaten zu mehr als 60 solcher Vorfälle gekommen sein könnte. „Das Ordnungsamt lässt auf Radstreifen geparkte Fahrzeuge konsequent umsetzen, obwohl diese Maßnahmen jeweils einen erheblichen Zeitaufwand verursachen. Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass das Ordnungsamt für die Feststellung und Ahndung vieler weiterer Arten von Ordnungswidrigkeiten zuständig ist, nicht nur im ruhenden Verkehr, sondern auch im Bereich der Straßenlandsondernutzung, in öffentlichen Grünanlagen oder beim Haus- und Nachbarschaftslärm.“ berlin.de

\ SPORT /

Sporthalle in der Gürtelstraße 20 vor der Wiedereröffnung. Die ehemals als Notunterkunft für Geflüchtete genutzte Sporthalle in Friedrichshain steht für den Sportbetrieb nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ab Montag, den 11. September wieder in vollem Umfang zur Verfügung. Damit kann die Grundschule am Traveplatz ihren Sportunterricht wieder ohne Probleme abdecken. Auch zwei Oberschulen, die die Halle für einen Teil ihres Sportunterrichts vor der Belegung mit Geflüchteten genutzt haben, steht das Objekt wieder zur Verfügung. berlin.de

\ ZAHL DER WOCHE /

Rund 100 Lorem

\ STADTLEBEN /

Vorgestellt: Schwiliko. Das Restaurant in der Schlesischen Straße hat Speißen vom Kaukasus auf der Karte. Das heißt Kalbsfleisch mit Granatapfel, Schaschlik an Pflaumen und büschelweise Kräuter. Die Betreiberin Rusudan Gorgiladze war in den 1990ern  Beraterin und stellvertretende Bildungsministerin des Präsidenten Eduard Schewardnadse. Doch nach dem Regierungswechsel wurde es hier ungemütlich für sie. Mit ihrem Mann, einem Germanistik-Professor, emigrierte sie nach Berlin.tagesspiegel.de

Gastro-Kritik: Umami. Dieses Vietnamrestaurant in der Bergmannstraße 97 ist immer voll. Trotzdem lohnt sich ein besuch auch ohne Reservierung, findet Elisabeth Binder. Denn ein Plätzchen findet sich spontan meist doch noch. Die Atmosphäre beschriebt die Gastro-Kritikerin als eine Mischung aus rustikal (Holzbänke) und Club-Flair (Getränke kommen schnell). Und das Essen? Das „wirkt tatsächlich etwas hausgekocht“, was wohl ein zu vermeidender Eindruck ist, denn schnell bemüht sich die Autorin zu versichern, dass der Dip gut und das Personal freundlich ist. Insgesamt „ein Lokal zum Wiederkommen“. tagesspiegel.de

Berliner Meisterkoch 2017: Sebastian Frank. Noch etwas kulinarisches. Der Meisterkoch betreibt ein Restaurant am Paul-Linke-Ufer. Im „Horváth“ gibt es österreichische Kost, bei deren Zubereitung der Chefkoch auf Reduktion setzt. Der gebürtige Österreicher wurde nur durch Zufall Chef in dem Restaurant, nachdem er der Liebe wegen nach Berlin gekommen und überall als Koch abgelehnt wurde.  Bereits in seinem ersten Jahr wird er mit 16 Punkten bewertet und erhält vom „Guide Michelin“ seinen ersten Stern. „Berühmt ist unser Meisterkoch dafür, dass er Traditionelles aus seiner niederösterreichischen Heimat virtuos neu komponiert“, heißt es in der Begründung der 14-köpfigen Jury. morgenpost.de

Ausstellungseröffnung: Fortsetzung Jetzt! (Teil Drei). Mit Werken der Künstlerinnen Susanne Ahner, Ina Bierstedt, Ricoh Gerbl, Hanna Hennenkemper, Natascha Küderli, Irmgard Merkens und Vera Schwelgin. Sie stellen Zeichnungen, Malerei und Grafik, Texte und eine eigens für die Räume der Alten Feuerwache entwickelte Installation aus. Sie eröffnen ein Feld vitaler und spannungsreicher Diversität. Die Show ist dritten Teil der Ausstellungsreihe zum 150-jährigen Jubiläum des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V. Vernissage am Donnerstag, 7. September, 19 Uhr in der Alten Feuerwache. kulturamt-friedrichshain-kreuzberg.de

Party: FIESTA COLOMBIA. „Komm mit deinen besten Freunden des “suins” und “sandungueos” der beste kolumbianische und lateinamerikanische Musik aller Zeiten zu genießen.“ Why not. Freitag, 8. September, 23:30 Uhr im Lido. lido-berlin.de
Metal: Disbelief und Warpath. Auf die Fresse. Sonntag, 19. September, 19 Uhr im SO36. so36.de

Wir wünschen Ihnen eine sorgenfreie Woche! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf friedrichshain-kreuzberg-journal.de erledigen.

Ist jetzt mal gut, zumindest mit diesem Kreuzberg.
Kritiker Gerrit Bartels zu Sven Regeners neuem Buch „Wiener Straße“, das wieder einmal im Kreuzberg der geteilten Stadt spielt, Postzustellbereich 36.
tagesspiegel.de

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